»nah, so fern«

ausstellung helmut werres

die kunstkulturkirche allerheiligen in frankfurt am main bietet für ihre ausstellungen von gegenwartskunst einen in den 50er jahren des vergangenen jh. entstandenen architektonischen raum – schlicht, nüchtern, weit – gebaute theologie.

die kuratorische aufgabe bestand darin, einen thematischen ausschnitt werres’ werk zu präsentieren. somit wurde mit der erweiterten familienzusammenstellung als vorgenommene werkauswahl drei betrachtungsschwerpunkte im kirchenraum definiert: spiritualität in der apsis mit den »abstrakteren bildern«, work in progress mit einer großen roten zeichnung, und schließlich das haus mit den familiären porträts, stilleben und sonstigen beziehungswerken.

eine ausstellung, die die dimensionen unserer gedächtniskultur, des liturgischen raumes und unser innerstes weitet und anregt
|andreas wörsdörfer| 

projekt: ausstellung »nah, so fern« arbeiten von helmut werres
aufgabe: kuratierung und ausstellungsarchitektur
auftraggeber: kunstkulturkirche allerheiligen, frankfurt am main
realisierung: mai-aug 2013
kuratierung: vládmir combre de sena
projektarchitekt: harald etzemüller
mitarbeit: helmut werres, mustapha abdul-gadir, albert gierth, sascha hahner
technik: konstruktion aus 10 mm mehrschichtplatten, kanthölzern 6×8 cm, schrauben, farbe; demontierbar und recycelbar

helmut werres kleinformatige bilder handeln vor allem von menschen, familienporträts, aber auch von erinnerungen, tieren und geliebten dingen. in der ausstellung »nah, so fern« lässt werres einen blick in sein innerstes zu. die kunstwissenschaftlerin brigitta amalia gonser schreibt im katalog zur ausstellung:»helmut werres holt in einem inneren monolog die gesichter seiner engsten angehörigen aus der ferne der erinnerung in unmittelbare nähe. er malt die porträts der menschen, die durch sein leben gingen: seine eigene sagrada familia. und sich selbst dazu.«

zur ausstellungsarchitektur:
die stellwände bestehen vorwiegend aus einem 90°-winkel im längenverhältnis 2:1, mal als außenecke, mal als innenecke. jede wand hat somit vorder-und rückseite und sie sind so angeordnet, dass sie räume wie in einem haus evozieren: mit durchgängen und durchblicken, aber auch mit ausblicken auf konstruktive rückseiten, auf das skelett, das tragende. der betrachter kann in einen dialog mit den kleinformatigen bildern treten, ungeachtet der dimension des umgebenden kirchenraums – gleichzeitig sieht er auch die »Intimität« der tragenden strukturen.

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