»territorium«

ausstellung @independent art fair stockholm

»der lebensraum, in dem ein mensch, wohnt, sich bewegt und orientiert ist für andere menschen wesentlich unsichtbar.« franz xaver baier

die ausstellung »territorium« wurde auf der stockholm independent art fair 2015 gezeigt. nach der station in frankfurt findet »territorium« im frühjahr 2016 in der galerie axel obiger in berlin statt.

wir heimsen uns eine geschichte ein und betrachten sie als unsere. wie kommen wir überhaupt auf die idee, dass eine vorstellung alleine uns gehört oder zu uns gehört? es ist das nichtsichtbare, das imaginäre: erinnerung zwischenraum notation. ist territorium das was trennt oder uns verbindet?

projekt: ausstellung »territorium«
aufgabe: kuratierung und ausstellungsdesign
auftraggeber: kunstverein eulengasse, frankfurt am main
realisierung: april 2015
kuratierung: andrea blumör, vládmir combre de sena
ausstellungsdesign: harald etzemüller
beteiligte künstler: marcelo coutinho, heide khatschaturian, helmut werres, sabine zimmermann
ausstellungsorte: stockholm/schweden, frankfurt am main, berlin

von unserem standpunkt aus blicken wir in die ferne, was wir dann sehen können, ist die welt. die einen sind in der lage, das, was sie sehen, zu bewerten und dabei stellen sie fest, dass ihnen nichts fehlt. andere wollen weiter blicken. sie sehen all das, was hinter den oberflächlichkeiten des lebens steckt. es fällt ihnen schwer, nicht um die ecke zu denken. lebensräume.

routiniert bewegen wir uns an bestimmten orten. vielleicht in der stadt, in der wir leben, das viertel, in dem wir die täglichen aufgaben erledigen. manche reisen in kurzer zeit durch die halbe welt. es ist nicht nur der raum, der unser leben bestimmt, wir bestimmen auch den raum – lebensraum: territorium.

durch unser dasein bilden wir lebensräume, durch die wir uns bewegen und aufblühen können. durch die bedeutung, die wir den dingen geben und durch die zeit, die wir ihnen schenken, entscheiden wir, wir groß unsere lebensräume sind. wir bringen ordnung hinein und chaos und gestalten sie immer wieder neu. je mehr lebensräume für uns begehbar sind, desto vertrauter erscheint uns die welt.

durch verschiedene ereignisse und deutungen erweitern wir unseren raum und erfahren mehr über uns und die welt. wir erkennen menschen, wie sie sich durch unser leben bewegen. wir sehen aber nicht, wie sie eingerichtet sind, was sich dem menschen eröffnet und was verschlossen bleibt. was bedeutung hat und was nicht. das territorium ist unsichtbar.

kunst lässt uns das territorium erahnen und sichtbarer erscheinen.

markus woelfelschneider verfasste im schirn magazin einen ausführlichen artikel über die ausstellung »territorium«, in dem er prägnante perspektiven beleuchtet. www.schirn.de

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